Was vor Kurzem noch Stoff eines Sci-Fi Films war, ist heute schon Realität. Google hat Anfang Monat an der Google I/O 2018 demonstriert, wie der Google Assistant Telefonanrufe für Nutzer tätigen kann. An der Konferenz spielte Googles CEO Sundar Pichai Tonaufnahmen von solchen Anrufen vor, auf denen der Google Assistant Friseur Termine und Restaurant Reservationen abmacht. Dabei klingt der Assistant so realitätsnah, dass man die Stimme unmöglich von der eines Menschen unterscheiden könnte. Die Vorstellung war immerhin überzeugend genug, dass das Publikum in Jubel ausbrach. Der Stand jetzt ist, dass der Assistant im Auftrag vom Nutzer Termine abmachen kann und sein Gegenüber verstehen kann. Laut Herr Pichai ist diese AI Funktion noch in der Testphase. In den kommenden Wochen hat er dem Publikum weitere Durchbrüche und Neuigkeiten versprochen.
Aber Google ist nicht der einzige Tech-Gigant, der Filme wie „her“ zur Realität machen will. Microsoft hat gestern, am 22.05.2018 in London der Welt ihren eigenen AI Roboter vorgestellt. Sie heisst Xiaoice und ihre Existenz ist bei Weitem keine Neuigkeit. In China ist sie schon eine richtige Berühmtheit. Seit Jahren schon können chinesische Nutzer mit Xiaoice Gespräche führen. Tatsächlich wurde die erste Xiaoice Testversion für WeChat bereits im Jahr 2013 gestartet. Xiaoice ist auf zahlreichen chinesischen Social Media Plattformen vertreten, und besitzt eine eigene App mit 40 Millionen Nutzern. Eine japanische Version namens Rinna exisitiert auch bereits.
An der AI Konferenz in London begeisterte sie aber neu mit ihrer einfühlsamen Stimme. Die gute Xiaoice kann mehr als nur Terminkoordination. Sie kann richtige Konversationen mit Nutzern führen, über deren Alltag, deren Leben etc. und auf das Gesagte reagieren. Sie kann ihren Konversationspartner sogar mitten im Satz unterbrechen.
Seit Monaten schon ist es Nutzern erlaubt auch telefonische Gespräche mit Microsofts Roboter zu führen, sogenannte „full-duplex“ Gespräche (Gespräche bei welchen beide Seiten einander verstehen können).
Für jetzt wird der Rest der Welt weiter darauf warten müssen, Bekanntschaft mit Xiaoice zu machen. Sie spricht ausschliesslich Chinesisch und nur chinesische Nutzer dürfen mit ihr interagieren. Vergangene AI Experimente mit englischsprachigen Robotern von Microsoft gingen ja leider schief (man erinnere sich an den Roboter „Tay“ welche nach einem halben Tag auf Twitter anfing rassistisch zu werden), allerdings wird es trotzdem sicher nicht lange gehen, bis Microsoft neue, verbesserte AIs in weiteren Ländern ausrollt.